In den meisten deutschsprachigen Ländern ist der Fernreiseverkehr noch sehr vom Individualverkehr geprägt. Besonders die Deutschen lieben ihr Auto – und ihre Autobahnen. Die Schwaben sagen von ihrem Auto sogar, es wäre ein „heilix Blechle“ und drücken damit ihre Verbundenheit mit ihrem Auto aus. Diese Liebe zum eigenen Auto führt jeden Tag, besonders in der Ferienzeit, zu langen Staus auf Autobahnen und Landstraßen sowie zu einer hohen Lärm- und Abgasbelastung.
Die Individualität des Straßenverkehrs ist für Reisende ein großer Vorteil. Viele möchten diesen Vorteil auch bei steigenden Kraftstoffpreisen und zunehmendem Verkehr auf den Fernstraßen nicht aufgeben. Deswegen bleibt der Anteil des Individualverkehrs im Fernverkehr seit etwa drei Jahrzehnten in etwa gleich. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur bietet auf seiner Website weitere Informationen zum Thema Verkehr und Mobilität in Deutschland.
Gerade im Fernverkehr nutzen jedoch Millionen Menschen auch vermehrt die Vorteile des öffentlichen Verkehrs. Darunter fällt die Bahn, Omnibusse und auch Flugzeuge.
Die Reise mit dem Flugzeug ist insbesondere bei Geschäftsleuten, aber auch bei Urlaubsreisenden, beliebt. Man spart sich im Vergleich zur Reise mit dem Auto oft Zeit und, bedingt durch die in letzter Zeit sinkenden Flugpreise, oft auch Geld. Vor etwa 30 Jahren waren Flugreisen noch ein luxuriöses Abenteuer. Aber heute trifft man oft Geschäftsleute, die morgens für ein Meeting kurz von Berlin nach Zürich fliegen und abends wieder zurück. Durch die Eröffnung von vielen Regionalflughäfen wird auch der Weg zum Flug für viele Reisende deutlich kürzer. Die Nachteile des Flugverkehrs sind die zunehmenden Sicherheitskontrollen, die einen längeren Zeitverlust am Flughafen bedingen.
Deutlich mehr als das Flugzeug wird die Bahn in Anspruch genommen. Viele Menschen leben berufsbedingt weit von ihrem Arbeitsplatz weg. Dementsprechend trifft man in den Zügen des Fernverkehrs oft Pendler an, die täglich weite Strecken zu ihrem Arbeitsplatz pendeln. Andererseits nehmen auch viele Urlauber das Angebot der Bahngesellschaften für ihre Fernreisen in Anspruch. Besonders innerhalb eines Landes stellt das ein sehr angenehmes Angebot dar. Im Vergleich zum Flugzeug ist die Bahn zwar langsamer, die Verbindungen sind jedoch oft besser. In Deutschland ist die Bahn für ihre Verspätungen berüchtigt. Im ersten Quartal des Jahres 2018 waren nur etwa 80 Prozent der Züge im Fernverkehr pünktlich. Dennoch konnte die Bahn im Jahr 2017 einen Kundenrekord erzielen.
In der Schweiz haben die Schweizerischen Bundesbahnen einen deutlich besseren Ruf. Das zeigt sich darin, dass die Schweiz Weltspitze in den pro Person zurückgelegten Schienenkilometern pro Jahr ist.
Nach der in Deutschland 2013 erfolgten Änderung des Personenbeförderungsgesetzes sind, im Gegensatz zu früher, auch Fernbusse als Anbieter auf dem Fernreiseverkehr zugelassen. Dieser Markt wächst seitdem ständig. Dies gilt auch für Österreich. In der Schweiz wird der Fernreiseverkehr gesetzlich zu Gunsten der Schweizerischen Bundesbahnen geregelt. Daher spielen hier Fernbusse zumindest im Fernverkehr keine Rolle.