Nahverkehr in ländlichen Regionen

In ländlichen Regionen sind die meisten Menschen auf ihr eigenes Auto angewiesen. Hier spielt der öffentliche Verkehr aufgrund seiner geringen Taktung und schlechter Anbindungen an Busse und Züge eine geringere Rolle.

Seit Jahrzehnten ist in manchen Gebieten in den deutschsprachigen Ländern eine Abwanderung jüngerer Menschen aus den ländlichen Gebieten zu beobachten, die sogenannte Landflucht. Die verbleibenden, oft älteren Bewohner benötigen einen funktionierenden öffentlichen Verkehr. Nur so können sie weiter notwendige Alltagsgeschäfte wie Einkäufe, Arztbesuche und soziale Kontakte aufrecht erhalten werden. Leider wurden aus finanziellen Gründen von Seiten der Bahn- und Busgesellschaften unrentable Strecken aufgegeben oder Takte ausgedünnt. Das bedeutet für die Einwohner vieler Dörfer, dass sie lediglich einige wenige Busverbindungen, hauptsächlich morgens und abends, in die nahe gelegenen Städte haben.

Öffentlicher Verkehr in ländlichen Regionen

Der öffentliche Verkehr in ländlichen Regionen verbindet hauptsächlich Klein- und Mittelstädte mit den umliegenden Dörfern. Regionale Buslinien sorgen für diese Verbindungen. Mittelstädte oder Größere Dörfer sind hier oft sehr gut versorgt. In kleineren Dörfern mit nur wenigen Nutzern werden Buslinien aufgrund der fehlenden Wirtschaftlichkeit häufig ausgedünnt. Hier sorgen mehrere Konzepte für die Möglichkeit, dennoch mobil zu bleiben.

Postauto

In der Schweiz sorgt hauptsächlich das Unternehmen PostAuto für lokale Busverbindungen in die ländlichen Gebiete. Es wird als öffentliches Unternehmen stark von der Regierung subventioniert. Das Postauto schafft es größtenteils, alle ländlichen Gebiete der Schweiz gut mit Mobilitätslösungen zu versorgen. Allerdings steht auch das Postauto unter Kostendruck und streicht daher manche Strecken.

Bürgerbus

Ein relativ neues Angebot in dem Sektor des öffentlichen Verkehrs ist der Bürgerbus – hier fahren ehrenamtliche Mitarbeiter Kleinbusse in ländlichen Regionen. Dieses Angebot erlaubt es vor allem älteren Menschen, nach wie vor mobil zu bleiben und Zugang zu Einkaufsmöglichkeiten etc. zu haben. Die Bürgerbusse haben, genauso wie normale Busse auch, einen festen Fahrplan und feste Haltestellen. Die Verfügbarkeit richtet sich oft danach, wie viele ehrenamtlichen Mitarbeiter sich an den Bürgerbussystemen beteiligen.

Rufbusse

Auch Rufbusse oder Bürgerrufautos tragen ihren Teil zum öffentlichen Verkehr in ländlichen Gegenden bei. Im Gegensatz zum Taxi muss die Anmeldung hier eine gewisse Zeit vor der geplanten Fahrt erfolgen. Oft stellt der Betreiber, in der Regel die Gemeinde, die Kundenwünsche zusammen und organisiert Sammelfahrten. Manche Busunternehmen betreiben Ihre Linien auch in einer Kombination aus normalem Linienbetrieb und Rufsystemen. Das heißt, das bestimmte Haltepunkte immer und zusätzliche Haltestellen nach speziellen Kundenwünschen angefahren werden.

So kann trotz Einschränkungen auch im ländlichen Raum eine gute Versorgung durch den öffentlichen Verkehr geleistet werden.